Ok, fangen wir vom Anfang an. Wie ihr wisst, hatte ich mich entschlossen, den Sprinter mit einer Gasanlage auszustatten. Neben dem Gas-Warmwasser-Boiler und der Gasheizung hatte ich nun (in der Vorbereitung zum Ausbau) auch einen Gas-Backofen besorgt.
Das Möbel dazu hatte ich bereits durchdacht und es ist auch soweit von mir gebaut worden. Maßgebend war beim Möbelbau zunächst der Kühlschrank. Meine Planung ging dann als Zweites zur Gasheizung und abschließend dem Gasherd.
Und jetzt doch ohne Gas?
Mein ehemaliger Kollege Alex lag mir schon seit geraumer Zeit in den Ohren und sprach mir ständig gegen meinen Plan der Gasanlage. Er meinte:
...kauf dir eine Diesel-Luft-Heizung! ...am besten eine Planar (jetzt Autoterm).
Die sind günstig, die Qualität stimmt und du hast nur einen Treibstoff, den du ja schon mit dir führst...
Meine Einwände hingegen waren die Geräusche der "tickenden Dieselpumpe" und der Stromverbrauch im Gegensatz zur Gasheizung.
Als sich mir die Gelegenheit bot, eine solche Diesel-Luft-Heizung günstig zu erwerben, war dann doch meine Neugier geweckt. Kurzerhand kaufte ich das Teil (in meinem Fall eine Ebersbächer), kaufte nicht vorhandene Zutaten wie das Steuerteil und div. Luftschläuche und verbaute es noch in der gleichen Woche.
Sehr cool (oder besser gesagt: irre warm), nach Einbau der Heizung gewinnt ein solches Fahrzeug unheimlich an Nutzwert.
Ja das "Komfortverlangen" schlägt da gern mal zu.
Mittlerweile hatte auch eine LiFePo4 Batterie ihren Platz Camper gefunden.
Ich muss es ja zugeben, das machte mir den Weg frei, um über eine Gaslosigkeit im Camper nachzudenken. Soweit so gut, das "Umswitchen" von Gas auf Gaslos war nun beschlossene Sache.
Durch das Nichtverbauen des Gasheizers, hatte ich nun eine große Öffnung im Möbel unter dem Kühlschrank, die gefüllt werden wollte.
Oberhalb des Kühlschrankes war das nicht das Problem und Ideen für ein Ablagefach waren auch gut umzusetzen. Nun blieb mir noch der recht breite Schacht, der ursprünglich für die Gasheizung vorgesehen war. Meine Gedanken gingen erst Richtung "Schrank" oder Aufbewahrung für den ganzen "Grimms-Grams" der sich sonst immer am ungünstigsten Orten wiederfinden und da auch immer stören. Ihr kennt das, ...unbenutzte Schuhe, die im Eingang liegen oder der Müllbeutel, der an einem Haken in einer Türe hängt.
Was hat das aber mit der Mikrowelle zutun?
Ok, da steht schon seit Ewigkeiten eine Mikrowelle ungenutzt in meiner Werkstatt und oxidierte so vor sich hin. Ich dachte mir, warum sollte ich das Teil nicht mal im Van ausprobieren?
Die Vorausetzungen dazu waren ja schon an Board.
Die Lifepo4 Batterie sollte leistungsstark genug sein, um die 1000W der Mikrowelle betreiben zu können.
Und los! Ich schnappte mir die Mikrowelle und schloss diese über den Wechselrichter ans 12V Netz im Sprinter an. Glühwein war auch zur Hand und nach 2min...Bing!
Jetzt ging es also daran, den vorhanden Raum unterhalb des Kühlschranks so zu optimieren, dass die Mikrowelle ihren festen Platz im Fahrzeug findet.
Fazit:
Wer bereits eine ausreichend groß dimensionierte Stromanlage mit LiFePo4 Batterie und entsprechend großen Wechselrichter im Fahrzeug verbaut hat, kann gerne seine Mikrowelle im Camper nutzen. Die Vorteile liegen in der Effizienz bzw. hohen Energieabgabe zur Speise. Das ermöglicht kurze Einschaltzeiten und und schont dadurch den Energieverbrauch.
